Glaukom | Grüner Star
Grundlagen
Das Auge muss zur Erfüllung seiner Funktionen eine gewisse Formstabilität haben, was durch einen Innendruck von ca. 14-20 mmHg realisiert wird. Dieser Augeninnendruck entsteht durch fortlaufende Bildung von sogenanntem Kammerwasser im Ziliarkörper hinter der Iris und einem ständigen (notwendigen) Abfluss im Kammerwinkel (zwischen Iris und Hornhaut).
Das Glaukom bezeichnet eine Reihe von Augenerkrankungen unterschiedlicher Ursache, wo es ein Missverhältnis zwischen Augeninnendruck und "Blutdruck", d.h. der Durchblutung des Sehnerven gibt. Folge ist eine Minderdurchblutung und damit Schädigung des Sehnerven. (Der Begriff "Grüner Star" wird nur im deutschsprachigen Raum gebraucht. Er leitet sich von der Verfärbung des Auges beim fortgeschrittenen Glaukom oder beim Glaukomanfall ab.)
Glaukom ist eine chronisch fortschreitende Augenerkrankung und die zweithäufigste Erblindungsursache weltweit. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu und liegt bei den über 65-jährigen bei ca. 2-4%.
Früherkennung gibt die Chance auf Frühbehandlung und damit die Möglichkeit eine schleichende Verschlechterung bis zur Erblindung zu verhindern. Es gibt in Deutschland trotzdem jährlich ca. 1.000 Neuerblindungen durch Glaukom.
Glaukomformen
- Kammerwasser und Augendruck
Das im Ziliarkörper (hinter der Iris) gebildete Kammerwasser umspült die Augenlinse und die Rückfläche der Hornhaut und stellt damit die Ernährung dieser gefäßreichen Teile des Auges sicher. Hierzu ist ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss des Kammerwassers im Kammerwinkel (zwischen Hornhaut und Iris) erforderlich. - Beim Engwinkelglaukom ist der Kammerwinkel zu eng, er kann sich verlegen insbesondere bei erweiterter Pupille. Es kann zum Glaukomanfall kommen.
- Beim primären Offenwinkelglaukom kann es dagegen zu einem unbemerkten Missverhältnis der Druckverhältnisse kommen und somit eine Schädigung der Sehnervenfasern nach sich ziehen.
- Ein Sekundärglaukom kann als Folge verschiedener anderer Erkrankungen des Auges auftreten.
- Es gibt leider auch angeborene oder bereits im Kindesalter erworbene Glaukomformen. Hier gilt es besonders, dies frühzeitig zu entdecken, um die Sehfunktion zu erhalten. Wenn Sie oder der Kinderarzt den Verdacht haben, sollten Sie baldigst einen Augenarzt aufsuchen. Dieser wird dann entscheiden, ob die Diagnostik in der Praxis durchgeführt werden kann oder ob eine Untersuchung und ggf. eine Operation in einer Klinik erfolgen sollte.
Diagnostik
- Organische Untersuchung
- Augendruckmessung
- Funktionsprüfungen
- Laservermessung des Auges
- Glaukomvorsorge-Diagnostik
Organische Untersuchung
Organische Untersuchung
Die Untersuchung an der Spaltleuchte steht nach der Anamnese meist am Anfang der Untersuchung. Beurteilt werden die vorderen Augenabschnitte, ggf. bereits jetzt auch der Augenhintergrund bei enger Pupille.
Gonioskopie
Um eine individuelle Differenzierung und Eingruppierung des vorliegenden Befundes zu ermöglichen, ist die Inspektion des Kammerwinkels erforderlich. Als Kammerwinkel wird die Struktur des Auges zwischen Hornhaut und Iris (Regenbogenhaut) bezeichnet. Über den Kammerwinkel wird das Kammerwasser aus dem Auge "abgeführt", ist beim Glaukom oft krankhaft verändert.
Die direkte Beurteilung ist über die gekrümmte Hornhaut (wegen der Totalreflektion) nicht möglich. Deshalb wird bei der Gonioskopie ein Kontaktglas auf das betäubte Auge aufgesetzt.
Augendruckmessung
Augendruckmessung
Die Messung des Augeninnendruckes kann mit verschiedenen Verfahren erfolgen, im Sitzen oder im Liegen. Gebräuchlich sind heute oft die sogenannten Non-Contact-Tonometer, die über einen definierten Luftimpuls und Messung der Hornhautverformung auf den Innendruck schließen lassen. (siehe auch Forschung-Glaukom)
Messung der dynamischen Augeninnendruckverhältnisse mit dem Pascal Contour Tonometer:
Das Untersuchungsergebnis gibt entscheidende Hinweise auf die Durchblutung des Auges, den wichtigsten Schutzfaktor gegen das Glaukom. Mit dieser Messung können wir Ihnen noch genauer sagen, ob ein Glaukomrisiko besteht und ob eine Behandlung notwendig ist.
Funktionsprüfungen
Funktionsprüfungen
Gesichtsfeld, Perimetrie
Als Folge der Schädigung des Sehnerven entstehen beim Glaukom (zunehmende) Defekte in der Wahrnehmung des Gesichtsfeldes außerhalb des zentralen Sehens.
Aufgabe der "Perimetrie" ist es, mit gezielten Untersuchungen verschiedene Bereiche des Gesichtsfeldes zu prüfen und möglichst frühzeitig ein Nachlassen der Empfindlichkeit dieser Bereiche zu entdecken bzw. den Verlauf von Gesichtsfelddefekten zu kontrollieren.
Methoden
- Goldmann-Perimetrie
- Automatische Perimetrie
- FDT ("Frequenz doubling technology")
Diese Gesichtsfelduntersuchung erlauben eine besonders sensible Diagnostik zum frühzeitigen Erkennen von glaukombedingten Defekten. Es werden speziell die Netzhautstellen getestet, die beim Glaukom frühzeitig betroffen sind.
Laservermessung des Auges
Laservermessung des Auges
Zur Vorsorge bieten wir Ihnen ein spezielles Programm an, welches wir Ihnen gern vorstellen möchten. Diese Leistungen gehören nicht zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung.
Berührungsfreie Messung der Hornhautdicke
Die Messung eines „normalen“ Augendruckes (10-20 mmHg) schließt die Diagnose eines Glaukoms nicht aus. Zu beachten ist bei der Messung des Augeninnendruckes die Hornhautdicke. Eine Hornhaut, die dicker als die „Norm“ ist, täuscht einen höheren Augeninnendruck vor. Eine zu dünne Hornhaut verschleiert einen erhöhten Druck.
Vermessung des Sehnervenkopfes mit dem Heidelberger Retina Tomographen (HRT III) Zur weiteren Verbesserung in der Glaukomdiagnostik bieten wir Ihnen die Untersuchung des Sehnerven mit einer dreidimensionalen Vermessung des Sehnervenkopfes mit einem Laserscanner, dem HRT III an. |
gesunder Sehnerv |
Damit ist eine Diagnostik bereits im Frühstadium und eine Verlaufskontrolle des Glaukoms möglich. Im Verlauf ist ein Vergleich der vielen präzise ermittelten Werte der Sehnervenoberfläche möglich und damit die Erkennung auch kleinster Veränderungen. |
Sehnerv durch Glaukom verändert |
Die HRT III Untersuchung ist die einzige objektive Beurteilung des Sehnervens und damit eine Untersucher unabhängige Verlaufskontrolle über Jahre. |
Behandlung
Ein Glaukom kann mit Augentropfen, per Lasereingriff oder durch eine Operation behandelt werden. Ziel ist es, den Augeninnendruck zu senken und dadurch das Risiko für Sehschäden und Erblindung zu verringern.
Der Begriff Glaukom bezeichnet verschiedene Augenerkrankungen, bei denen der Sehnerv geschädigt wird. Dies führt dazu, dass das Gesichtsfeld immer größere Lücken aufweist. In fortgeschrittenen Stadien nimmt auch die Sehschärfe ab. Eine häufige Ursache ist meist ein zu hoher Augeninnendruck.
Einen erhöhten Augeninnendruck zu senken, kann helfen, den schleichenden Sehverlust zu verzögern oder aufzuhalten. Heilen lässt sich ein Glaukom nicht, da bereits entstandene Schäden nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Deshalb raten wir immer wieder zur Glaukomvorsorge.
Medikamentöse Therapie
Medikamentöse Therapie
In der Therapie des Glaukoms stehen verschiedene Substanzen zur Verfügung, die heute meistens als Augnetropfen verabreicht werden.
- Betablocker: Sie verringern die Produktion des Kammerwassers und werden häufig als erstes Mittel verschrieben.
- Cholinergika: Sie erhöhen den Abfluss des Kammerwassers. Auch Cholinergika sind bewährte Medikamente zur Behandlung des Grünen Stars.
- Prostaglandine: Sie erhöhen ebenfalls den Abfluss des Kammerwassers und werden wie Betablocker häufig als erstes Mittel verschrieben.
- Alpha-Agonisten: Sie verringern die Produktion des Kammerwassers und erhöhen gleichzeitig dessen Abfluss.
- Karboanhydrasehemmer: Sie verringern die Produktion des Kammerwassers.
Welche Mittel sich beim Patienten eigenen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu beraten wir Sie gern.
Nebenwirkungen
Die Augentropfen können unterschiedliche Nebenwirkungen haben. Jedes Mittel kann das Auge reizen und beispielsweise Juckreiz und Rötungen hervorrufen. Manche Wirkstoffe - etwas Betablocker - können das Herz-Kreislauf-System und die Atmung belasten. Um die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen zu senken, wird empfohlen, die Augen nach dem Eintröpfeln für drei Minuten zu schließen. Man kann auch mit dem Finger den inneren Augenwinkel leicht zudrücken. Beides soll dafür sorgen, dass die Tropfen im Auge wirken und nicht in den Nasen-Rachen-Raum fließen, wo sie über die Schleimhaut in den Körper aufgenommen werden.
Operationen
Operationen
Wenn eine ausreichende Senkung des erhöhten Augeninnendruckes durch Medikamente (z.B. Tropfen, Tabletten) nicht erfolgreich oder möglich ist, raten wir zur Glaukom-Operation. Sie hat zum Ziel, den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern oder die Kammerwasserbildung zu verringern.
Der Eingriff wird entweder in örtlicher Betäubung durch Tropfanästhesie oder Einspritzung eines Betäubungsmittels unter die Bindehaut bzw. neben den Augapfel oder in Allgemein-Narkose durchgeführt. Über das vorgesehene Betäugungsverfahren, seine Wirkungen und mögliche Nebenwirkungen/Risiken sowie seine Vor- und Nachteile wird jeder Patient gesondert aufgeklärt.
Es gibt verschiedene Operationsverfahren, deren wesentliche wir nachfolgend aufführen. Die Glaukomoperationen sind augenärztliche Standardeingriffe. Sie werden unter dem Operationsmikroskop durchgeführt, einige mittels Lasertechnik. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren erläutern wir Ihnen im persönlichen Aufklärungsgespräch.
Folgende Informationen werden aus dem Aufklärungsbogen "Operation des Grünen Stars" (Herausgeber: Prof. K. Ulsenheimer (Medizinrecht), Gründungshrsg.: Prof. W. Weißauer, Fachgebietshrsg.: Prof. T. Kohnen, Autoren: Prof. M. Diestelhorst, Prof. T. Kohnen, Diomed in Thieme Compliance GmbH) zitiert:
- "Iridektomie: In der Peripherie der Regenbogenhaut (Iris) wird chirurgisch mittels eines Präzisionsmessers eine kleine Öffnung angelegt, die den Abfluss des Kammerwassers über den Kammerwinkel verbessert. Die Iridektomie wird vornehmlich bei engem Kammerwinkel (Engwinkelglaukom) und bei akut auftretender Augeninnendrucksteigerung ("Glaukomanfall") eingesetzt.
- Iridotomie: In der Peripherie der Regenbogenhaut (Iris) wird von außen mittels Laserstrahlen eine kleine Öffnung angelegt, die den Abfluss des Kammerwassers über den Kammerwinkel verbessert. Im Unterschied zur chirurgischen Iridektomie muss das Auge dazu nicht eröffnet werden. Die Iridotomie wird vornehmlich bei engem Kammerwinkel (Engwinkelglaukom) und bei akut auftretender Augeninnendrucksteigerung ("Glaukomanfall") eingesetzt.
- Filtrationsoperation/Trabekulektomie: Ein neuer Abflussweg wird unter der Bindehaut durch eine sehr kleine Öffnung in der Lederhaut geschaffen und in diesem Bereich ein Irisfenster (Iridektomie) angelegt. Dadurch kann das Kammerwasser leichter aus dem Auge zur Augenhöhle abfließen.
- Goniotomie, Trabekulotomie, Goniokürettage: z.B. beim angeborenen Glaukom werden mit einem feinen nadelartigen Messer oder vergleichbar feinen Instrumenten/Trabektom Gewebe/ Membranen vor dem Trabekelmaschenwerk durchtrennt, um den Abfluss des Augenwassers aus dem vorderen Augenabschnitt zu verbessern.
- Visko-kanalostomie/-kanaloplastik: Ähnlich wie bei der Kammerwinkelchirurgie (Nr. 4) wird zur Verbesserung des Kammerwasserabflusses eine gelartige Substanz/ ein Kunststoff-Faden in den Abflusskanal eingespritzt/eingespannt.
- Zyklokryo, -photokoagulation: Ein Teil des Ziliarkörpers, der das Kammerwasser bildet, wird durch einen Kältestab (Zyklokryokoagulation) oder durch Laserenergie (Zyklophotoagulation) verödet. Dadurch wird in der Folgezeit weniger Augenwasser gebildet. Diese Methode wird häufig bei Sekundärglaukomen durchgeführt, die z.B. als Folge einer bestehenden Augenentzündung, einer Thrombose im Auge oder bei Gefäßveränderungen (Diabetes) entstehen.
- Laserbehandlung im Kammerwinkel, Selektive Laser-Trabekuloplastik (SLT): Nach Betäubung der Hornhaut und Aufsetzen eines Kontaktglases wird im Kammerwinkel in ausgewählten Abschnitten mit niedrigdosiertem Laserlicht behandelt. Dieses Verfahren eignet sich bei geringer Augeninnendruckerhöhung" (Zitatende) und wird oft bereits vor einer Tropftherapie empfohlen. Die SLT Lasertherapie benutzt sehr kurze Lichtimpulse mit geringer Energie und zielt nur auf die spezifischen Melanin bzw. Pigmentzellen im Auge. Diese Zellen werden danach über einen regenerativen, körpereigenen Selbstheilungsprozess erneuert; auf diese natürliche Weise wird der Kammerwasserabfluss wieder hergestellt. Die Behandlung kann ambulant durchgeführt werden und dauert in der Regel nicht länger als fünf Minuten. Durch die grünen Laserlichtimpulse, die sehr kurz (0,000000003 Sekunden) und extrem niedrig dosiert sind, wird die Laserenergie nur selektiv auf die Pigmentzellen im Auge übertragen. Über einen regenerativen, körpereigenen Selbsheilungsprozess werden diese Zellen erneuert. Das umliegende Gewebe und der Rest des Auges bleiben völlig unberührt und unbeschädigt. Der Abfluss ist nicht mehr blockiert, das Kammerwasser kann wieder ungehindert abfließen und der Augeninnendruck sinkt. Im Vergleich zu anderen Lasertherapien ist die SLT eine sanfte, nicht-invasive gewebeschonende Behandlung, die bedenkenlos wiederholt werden kann. Die SLT-Behandlung ist insbesondere indiziert bei
● Offenwinkelglaukom, Pseudoexfoliationsglaukom oder Pigmentglaukom
● Wenn Sie Glaukomtropfen nicht vertragen, oder Schwierigkeiten beim Tropfen haben.
● Wenn Sie bereits Glaukomtropfen bekommen und die SLT zusätzlich kombiniert werden soll.
● Wenn es für Sie schwierig ist, regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Behandlungen wahrzunehmen.
● Wenn Sie eine ALT (Argon Laser Trabekuloplastik) Behandlung hatten und der Augendruck wieder angestiegen ist.
Was passiert, wenn die SLT den Augendruck nicht senken kann?
Die SLT vermindert den Augendruck um bis zu 30% und wirkt bei 75 bis 85% der behandelten Patienten. Falls die SLT bei Ihnen nicht wirken sollte, stehen Ihrem Arzt weiterhin die traditionelle Medikamententherapie, sowie spezielle operative Eingriffe zur Verfügung.
Weiterhin werden folgende zwei Optionen aus dem oben benannten Werk zitiert: - "Implantate: Das Kammerwasser wird über ein kleines Implantat (Kunststoffschlauch) aus der Augenkammer in die Augenhöhle abgeleitet und so der Augeninnendruck gesenkt.
- Kombination aus Filtrationsoperation (Nr. 3, Nr. 4) und Katarakt-Operation (bei Grünem und Grauem Star): Die modernen Operationstechniken ermöglichen es, den Grauen Star (Katarakt) und den Grünen Star (Glaukom) gleichzeitig zu operieren. Dabei wird die getrübte Linse (Katarakt) über einen Hornhauteinschnitt mittels der Ultraschallenergie verflüssigt (Phakoemulsifikation), abgesaugt und eine neue Kunststofflinse zur Verbesserung der Sehfähigkeit eingesetzt. Kommt dieses Verfahren für Ihr Augen in Betracht, werden Sie darüber gesondert aufgeklärt." (Zitatende)
Preis/Leistung
Eine Glaukomvorsorgeuntersuchung, d.h. eine Ausschlussuntersuchung beinhaltet verschiedene organische und technische Untersuchungen. Hier ein Auszug aus unserer Patientenaufklärung:
Die Untersuchungen für die Verlaufskontrollen sind analog zu denen der Vorsorgeuntersuchung. In welchen Abständen welche Untersuchungen notwendig sind, wird Ihnen individuell vom Arzt vorgeschlagen.
Forschung
EAPT (Elektronische Applanationstonometrie)
Zu den langfristigen Konzepten aus unserem Hause gehört ein neues Prinzip zur Messung des Augeninnendruckes. Verschiedene Patentanmeldungen (seit 1984) beschreiben technische Möglichkeiten für eine Elektronische Applanationstonometrie.
▲ EAPT integriert in ein System "Multifunktionalkamera" mittels CCD-Matrix-Kamera, Laboraufbau 1988
Welche Rolle werden einmal humanoide Roboter in unserem Praxis- oder OP-Alltag spielen?
Mit dem Testen haben wir begonnen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Glaukom?
Das Glaukom ist eine der häufigsten Erblindungsursachen in unseren Breiten. Der Sehnervschaden, den ein Glaukom auslöst, besteht in einer mangelhaften Blutversorgung des Nervengewebes. Dieser Gewebsschwund wird zwar oft, aber nicht immer, durch einen hohen Augendruck verursacht. Ohne entsprechende Behandlung, meist durch Augentropfen, schrumpft das seitliche Sehen, das sogenannte "Gesichtsfeld", in zunehmendem Maße zusammen. Die Betroffenen selbst bemerken dies meist viel zu spät.
Wer ist vom Glaukom gefährdet?
Das Glaukom kann jeden befallen. Folgende Bedingungen gehören zu den wichtigen Risiken: höheres Alter, niedriger Blutdruck, Glaukom in der Verwandtschaft, Neigung zu Durchblutungsstörungen der Hände und Füße, Verletzungen oder Entzündungen des Augeninneren und längere Kortisonbehandlung.
Wie wird ein Glaukom entdeckt?
Bei rechtzeitiger Behandlung lässt sich eine Sehstörung in den allermeisten Fällen vermeiden. Da man an sich selbst das Glaukom über Jahre nicht spürt - weder durch Schmerzen noch durch eine verminderte Sehkraft - ist eine Glaukomvorsorgeuntersuchung spätestens ab dem 40. Lebensjahr zu empfehlen.
Wie kann ein Glaukom behandelt werden?
Ein Glaukom kann behandelt werden, indem der Augeninnendruck gesenkt wird. Dazu werden vom Augenarzt Augentropfen verschrieben, in einigen Fällen auch oral einzunehmende Medikamente. Sollten Augentropfen allein nicht helfen, den Augeninnendruck zu senken, so kann eine Operation erforderlich sein. Außerdem werden in bestimmten Fällen auch entzündungshemmende oder durchblutungsfördernde Medikamente eingesetzt. Bei einigen Glaukomformen beginnt man bereits vor der Anwendung von drucksenkenden Augentropfen mit einer sanften Laserbehandlung des Kammerwinkels: SLT oder per MPLT (Mikropuls-Lasertherapie).
Ich bin mir nicht sicher, ob der Tropfen im Auge gelandet ist, darf ich vorsichtshalber ein weiteres Mal tropfen?
Um dem Problem vorzubeugen, eignet es sich, die Tropfen zu kühlen, so bemerkt man ihn einfacher im Auge. In jedem Fall sollte bei Ungewissheit nachgetropft werden, um den Therapieerfolg sicherzustellen.
Ich soll zwei verschiedene Augentropfen einnehmen, kann ich sie direkt nacheinander einträufeln?
Zwischen den beiden verschiedenen Präparaten sollten Sie 10-15 min warten.
Ich habe zu viele Tropfen ins Auge bekommen, was mache ich jetzt?
Da das Auge nur begrenzt Flüssigkeit aufnehmen kann, würde überschüssige Flüssigkeit einfach ausgeschwemmt werden. Zu viele Tropfen sind somit kein Problem.
Wie soll ich meine Tropfen am besten lagern?
Das kann von Präparat zu Präparat unterscheiden, weshalb es hier am ratsamsten ist, die Informationen dem Beipackzettel zu entnehmen oder Ihren Augenarzt oder Apotheker zu befragen.
Ist es möglich, dass meine Augentropfen mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen haben?
Das ist prinzipiell möglich, deshalb sollte Ihr Augenarzt über alle Medikamente, die Sie einnehmen, informiert werden, sodass er oder sie das geeignete Präparat auswählen kann. Umgekehrt sollten Sie auch Ihren Hausarzt über die verschriebenen Augentropfen informieren.
Ich trage normalerweise Kontaklinsen, muss ich die entnehmen, bevor ich mir ins Auge tropfe?
Vor der Anwendung der Glaukomtropfen sollten die Kontaktlinsen herausgenommen werden und erst ca. 15 min nach der Anwendung wiedereingesetzt werden.
Soll ich meine Tropfen schütteln?
Das ist von der Art der Tropfen abhängig. Suspensionen sollten vor dem Anwenden geschüttelt werden. Bei Unsicherheiten sollten Sie die entsprechenden Informationen dem Beipackzettel entnehmen oder Ihren Augenarzt oder Apotheker fragen.
Meine normalen Untersuchungsintervalle beim Augenarzt sind 3 Monate. Reichen meine Tropfen so lange?
Eine Flasche reicht bei normaler Anwendung und einem gut eingestellten Augeninnendruck ca. einen Monat. Da auch die Tropfen ca. 4-6 Wochen haltbar sind, sollten Sie mit der üblicherweise Menge von 3 verordneten Flaschen gut auskommen, bis Sie zu Ihrem neuen Kontrolltermin kommen.